Dany Laferrière wurde am 13.4.1953 als Sohn des Politikers Windsor Klébert Laferrière und der Archivarin Marie Nelson in Port-au-Prince geboren. Seine Kindheit verbrachte er bei seiner Großmutter in Petit-Goâve. Nach der Sekundarschule in Port-au-Prince arbeitete er als Journalist, u.a. bei Radio Haïti Inter. 1976 verließ er nach der Ermordung seines Kollegen Gasner Raymond fluchtartig die Insel und ließ sich in Montréal nieder. Nach schwierigen ersten Jahren erschien 1985 der Roman „Die Kunst, einen Schwarzen zu lieben ohne zu ermüden“, der den Beginn einer kometenhaften Karriere – bis hin zu Laferrières Wahl in die Académie française (2013) – markierte. Zwischen 1990 und 2002 lebte Laferrière mit seiner Familie in Florida, danach wieder in Montréal und jüngst auch in Paris. Er kehrte mehrmals nach Port-au-Prince zurück, wo er am 12.1.2010 das Erdbeben miterlebte. Sein schriftstellerisches Werk, das in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde, umfasst mehr als 35 Bücher. Die ersten zehn bezeichnete Laferrière als „Amerikanische Autobiografie“, einige brachte er in späteren Jahren in erweiterter Form neu heraus. Auch die Folgeromane, darunter der mit dem Prix Médicis ausgezeichnete „Das Rätsel der Rückkehr“, seine Kinderbücher, Filmskripte, Kurztexte, essayistischen Texte und fünf Graphic Novels sind weitgehend autofiktional und entwerfen insgesamt ein beeindruckendes Bild eines ...